Als im Jahre 1934 der neue Altar ins Heiligtum kam, befanden sich rechts und links neben dem Tabernakel zwei Anbetungsengel.
Zu dieser Zeit und nachfolgend gab es innerhalb der Gesellschaft der Pallottiner eine heiße Diskussion über die Rangfolge der Bilder, die in ihren Kreisen verehrt werden. Die Generalleitung stellte eine Präzedenz für die Verehrung der Bilder auf: an erster Stelle sollte in ihren Häusern und Kapellen das Overbecksche Zönakulumsbild (Königin der Apostel) aufgestellt sein, weil Vinzenz Pallotti es hatte malen lassen und darin eine Symbolisierung seines Werkes sah. An zweiter Stelle sollten die Pallottiner die „Mater divini amoris – Mutter der schönen Liebe“ verehren, vor welcher Vinzenz Pallotti betete. Schließlich dann jedes andere Marienbild, also auch das MTA-Bild von Schönstatt. Die Generalleitung in Rom forderte nun, daß auch im Heiligtum zu Schönstatt dieser Rangfolge Rechnung getragen werde. Es liefen dann Verhandlungen hin und her, bis eine Lösung gefunden wurde, mit der alle Beteiligten zufrieden waren.
Pater Alex Menningen brachte am 15.10.1935 in Rom gegenüber dem Generalobern P. Cardi die Anregung vor, im Heiligtum zu Schönstatt beim MTA-Bild die Apostelfiguren von Petrus und Paulus aufzustellen. Damit verband sich die Absicht, auf diese Weise die Gottesmutter als Königin der Apostel vorzustellen. Dieser Vorschlag fand das Wohlwollen des Generalobern, weil seine Überzeugung genügend zum Ausdruck komme, „daß auch die Apostolische Bewegung von Schönstatt ein Zweig am apostolischen Baume ist, den der Ehrwürdige Vinzenz Pallotti gepflanzt hat.“
Der Vorschlag wurde sehr rasch in die Tat umgesetzt, so daß die Limburger Provinzleitung in Richtlinien schon am 12. November 1935 rückblickend feststellen konnte:
„Da die ‚Königin der Apostel’ Patronin der Gesellschaft und der gesamten Außenbewegung ist, wurde dieser Gedanke entsprechend den Weisungen der Generalleitung auch im Kapellchen zu Schönstatt dadurch zum Ausdruck gebracht, daß zu beiden Seiten des Tabernakels, unterhalb des Gnadenbildes, die Statuen der Apostelfürsten Petrus und Paulus angebracht wurden.“
Der 1934 aufgestellte neue Holzaltar trug über dem Marienbild eine geschnitzte Holzkrone, die das Marienbild schmückte. Als die beiden Apostelfürsten neben dem Tabernakel aufgestellt wurden und die Gottesmutter von Schönstatt, die Mater ter admirabilis, gleichzeitig als Königin der Apostel künden und verehren sollten, ließen die Pallottiner die bisherige Holzkrone vergolden. Diese Krone wurde 1939 durch eine neue, dritte, ersetzt, als die Dreimal wunderbare Mutter im Zusammenhang mit dem Silberjubiläum der 1. Gründungsurkunde vom 18.10.1914 feierlich zur Königin gekrönt wurde.
1948 machte Pater Kentenich im Afrika-Bericht eine deutende Nachbemerkung zur damaligen Aufstellung der Apostelfiguren und zur Krönung der MTA.
„An sich ist es denkbar, eine Erneuerungsbewegung sowohl mit dem Bilde der Apostelkönigin als auch der Mta zu verbinden. Es darf sogar als ein Wirken göttlichen Gnadenwaltens und gesunder Traditionstreue aufgefaßt werden, daß in der Gesellschaft (der Pallottiner) immer wieder der Zug zu Idee und Darstellung der Königin der Apostel durchbricht.
Die Generalleitung der Gesellschaft griff vor Jahren diesen Gedanken auf und wünschte, daß wir im Heiligtum zu Schönstatt ihm Rechnung trügen. Wir taten das dadurch, daß wir auf den Altar die beiden Statuen der Apostelfürsten stellten und die Dreimal wunderbare Mutter zur Königin krönten.
Seither beten wir: ‚Dreimal wunderbare Mutter und Königin von Schönstatt, bitte für uns!’ – Das Wort ‚Königin’ deuten wir teils im allgemeinen Sinne, teils im speziellen als ‚Königin der Apostel’.
Die deutsche Provinz (der Pallottiner) fügt nach den üblichen Gebeten der Anrufung ‚Königin der Apostel’ jeweils die andere bei: ‚Mater ter admirabilis’; wir von der Bewegung tun das schon etwa seit 1928, jedoch in umgekehrter Ordnung.“